Erfahrungsbericht Medizin

Universität Wien, Julia (25)

Nachdem 2005 die bisherige Zulassungsregelung in Österreich als europarechtswidrig deklariert worden ist, wurde der Eignungstest Medizinstudium (EMS) als kapazitätsorientierte Studienplatzvergabe eingeführt, die auch denjenigen eine Chance auf einen Studienplatz bietet, die aufgrund ihres NC in Deutschland viele Wartesemester in Kauf nehmen müssten. In Anlehnung an den vor einigen Jahren abgeschafften und heute neu aufgelegten Medizinertest in Deutschland ist der EMS ein Studierfähigkeitstest, dessen Testergebnis mit der Studieneignung korrelieren soll.

Ich selbst habe 2007 an dem EMS in Wien teilgenommen und möchte nun über meine Erfahrungen und die Vorbereitung berichten:

Das Anmeldeverfahren ist die erste Hürde, die gemeistert werden muss. Es gliedert sich in eine Online-Anmeldung, für die die Frist meist schon im Februar abläuft, und eine persönliche Anmeldung im März, bevor dann der eigentliche Test im Juli stattfindet. Also rate ich dazu, sich möglichst früh um das Organisatorische zu kümmern, damit kein Termin verpasst und ein weiteres Jahr vergeudet wird.

Der Test ist in zehn Einzeltests gegliedert, wie zum Beispiel räumliches Vorstellungsvermögen, mathematische Grundkenntnisse, Textverständnis und konzentriertes Arbeiten. Der Test dauert einen Tag. Es gibt nur eine große Mittagspause, sodass ein hohes Maß an Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit vorausgesetzt wird. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist es meiner Meinung nach absolut empfehlenswert sich darauf vorzubereiten. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass sich ca. 3000 Teilnehmer um 500 Plätze bewerben und nur die Besten genommen werden, muss eine möglichst hohe Punktzahl erzielt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich ein wirklicher Lerneffekt erst nach längerem Üben einstellt, sodass es sinnvoll ist, schon zwei bis drei Monate vorher mit den Vorbereitungen zu beginnen. Dies gilt gerade für die Gedächtnistests, bei denen sich Übung mit den exemplarischen Prüfungsaufgaben oder irgendwelchen Memory-Spielen absolut auszahlt. Das Gleiche kann ich auch über die Aufgabe Konzentriertes Arbeiten sagen, für die es etliche Übungsaufgaben im Internet gibt. Obwohl von offizieller Seite darauf hingewiesen wird, dass die gemessenen Fähigkeiten das Ergebnis langjähriger Lern- und Entwicklungsprozesse sind, kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, dass durch effizientes Training mit Übungsbeispielen eine deutliche Steigerung der persönlichen Leistung möglich ist.

Für die Vorbereitung habe ich auf Material aus dem Internet und Bücher zurückgegriffen, wo sowohl Originalversionen des EMS, als auch Beispielaufgaben für den ehemaligen Medizinertest in Deutschland weit unter dem Preis eines Vorbereitungskurses angeboten werden. Da es für mich am sinnvollsten erscheint, sich mit den geforderten Aufgaben vertraut zu machen, zahlt sich ein überteuerter Kurs nicht aus.

Wer sich für die Option Österreich entschieden hat, sollte sich auf jeden Fall auch parallel für den TMS (Test für medizinische Studiengänge) in Deutschland anmelden. Zum einen ist es eine weitere Möglichkeit, vielleicht doch noch in Deutschland einen Studienplatz zu bekommen. Zum anderen ist es die beste Vorbereitung für den EMS, da die Tests gleich aufgebaut sind. Auf diese Weise kann man sich schon daran gewöhnen, zusammen mit mehreren hundert Teilnehmern auf das Startsignal des Prüfungsvorstehers zu warten oder sich seine Verpflegung so einzuteilen, dass unnötige Toilettengänge vermieden werden, da dies unglaublich viel wertvolle Zeit kostet.

Allen, denen ein Eignungstest bevorsteht, wünsche ich viel Erfolg!

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